Klasse: 30 Schüler/innen
Klassenlehrerin Frau Strobel: Deutsch, Geschichte, Politik
Ausgehend vom einem Artikel in der Rheinischen Post
(7/2/02), in dem vom einem funktionierenden Toilettendienst von Schülern an
einer Gesamtschule in Düsseldorf berichtet wurde, bekundeten die Schüler der
Klasse 6a im Politikunterricht ihr Interesse, dies auch an unserer Schule
auszuprobieren. Einerseits entsprang dieses Engagement der eigenen Erfahrung
mit der Situation auf den Toiletten, andererseits zeigt die Klasse nicht zuletzt
aufgrund eines kontinuierlichen Sozialtrainings seit Beginn der 5. Klasse eine
hohe soziale Kompetenz und wollte sich nun hier einsetzen.
Schnell waren Schulleitung, Schülervertretung und Hausmeister zur Unterstützung
gewonnen und die SV stellte 150 Euro für dieses Projekt bereit. Nach einer
Werbekampagne der Schüler der 6a in den anderen 6er Klassen konnten 15 weitere
Mitstreiter gewonnen werden und so wurde während eines Projekttages im März in
Arbeitsgruppen der Einsatzplan des Toilettendienstes entwickelt, ein
Informationsschreiben an alle Schüler verfasst, Plakate gemalt und die
Endreinigung der Toiletten geplant wurde. Besonders wichtig war es, mit den
11/12- jährigen Schülern in Rollenspielen ihr Verhalten als Helfer, vor allem
gegenüber den größeren Schülern, einzuüben.
Nach einer gründlichen Endreinigung der Toiletten durch die Klasse 6a am letzten
Tag vor den Osterferien und des Einsatzes unseres Hausmeisters (Herr Peiffer,
Streichen der Toiletten), startete der Toilettendienst mit je vier Mädchen und
Jungen auf den Toiletten in allen Pausen am 8.4.2002; das Team wechselt täglich.
Während in der ersten Zeit noch öfters die Mithilfe der Lehrer gefragt war,
gelang es den Schülern zunehmend, sich alleine durchzusetzen. So sind die
Toiletten jetzt im wesentlichen sauber und rauchfrei – „ Ich gehe jetzt zum
ersten Mal nach 6 Jahren hier in der Schule auf die Toilette!“ Aussage eines
10-Klässlers. Auch der Toilettendienst selbst ist bei den Schülern der 6-Klassen
nicht unbeliebt – „ Wir wollen uns beschweren, weil wir nicht im Dienstplan drin
sind!“ Aussagen zweier Schülerinnen der 6b.
Für mich zeigt sich bei diesem erstaunlichen Einsatz der Schüler für eine doch
sehr undankbare Angelegenheit, wie die Kinder und Jugendlichen das Gefühl
genießen, etwas zu bewegen, sich auch einmal gegen die Großen durchsetzen zu
können und üben so direkte Demokratie ein. Nicht zuletzt verwirklichen sie so
unser Schulmotto “ Sich gegenseitig respektieren und sich wohl fühlen,
miteinander leben und lernen, Interessen entwickeln und etwas leisten“.
Als Dankeschön für ihren Einsatz dürfen alle Toico-Helfer einen aus dem von der
SV gespendeten Geld finanzierten Ausflug zur Römerausstellung in Neuss mitmachen
und freuen sich schon sehr darauf.
Interessant war es für die Schüler ihre jetzige Situation mit der der
Gesamtschule in Düsseldorf zu vergleichen. Die Klassensprecher und zwei weitere
Schüler waren zu einem Besichtigungstermin eingeladen, nachdem die Klasse per
Fax Kontakt aufgenommen hatte. Durch eine große Anzahl von Toilettenräumen
gelingt es an dieser Schule nur in der „Haupttoilette“ eine nette Atmosphäre
herzustellen. Nach der Herstellung der Ordnung konnte nun auch an der
Städtischen Realschule die kreative Verschönerung anstehen.